Wie manage ich mein Depot?

Meine Anlagestrategie habe ich in meinem Blog vom 28.03.2024 dargestellt.

In meinem Portfolio befinden sich Aktien, Derivate (Optionsscheine, Zertifikate) und Optionen.

Der besseren Übersicht wegen nutze ich für meine Wertpapiere verschiedene Depots:

  • Aktien auf Bitpanda und Trade Republic.
  • Derivate (Optionsscheine, Zertifikate und Optionen) bei Degiro.

Für Degiro habe ich mich entschieden, weil die Transaktionskosten hier gering sind. Für Optionsscheine und Zertifikate zahle ich pro Trade (Kauf und Verkauf) 1,00 Euro.
Für eine Option zahle für den Kauf 1,00 Euro und für den Verkauf ebenfalls noch einmal 1,00 Euro.
Für einen Trade mit Aktien zahle ich bei Degiro 4,90 Euro.
Der Nachteil bei Degiro ist, dass sich das Angebot an Optionen hauptsächlich auf europäische Aktien bezieht und bei anderen Derivaten hauptsächlich die Produkte von Vontobel und Societe Generale angeboten werden.

Mann im Büro beim Skizzieren von Axel Heyne
Mann im Büro beim Skizzieren von Axel Heyne

Bei der Auswahl der Aktien lege ich auf folgende Kriterien wert:

  • das Unternehmen zahlt eine angemessene Dividende,
  • die Aktie steigt kontinuierlich seit Jahren, einschließlich Umsatz und Gewinn
  • die Kennzahlen zeigen eine gesunde finanzielle Situation des Unternehmens,
  • das Unternehmen vertreibt Produkte, die nicht in den nächsten Jahren überholt sind, also mit Zukunft haben.

Habe ich ein Unternehmen als geeignet identifiziert, lege ich den entsprechenden Kapitaleinsatz fest und richte dann bei Trade Republic oder bei Bitpanda einen Sparplan ein. Dieser läuft so lange, bis das angesetzte Kapital investiert ist. Der Sparplan endet dann und die Aktien verbleiben im Depot, solange die Kriterien erfüllt sind.
Einmal in der Woche analysiere ich die gekauften Unternehmensanteile. Sollten sich die gekauften Unternehmensanteile negativ entwickeln (max. -10 %), die Aussichten eintrüben oder die Kennzahlen auf mögliche negative Entwicklungen hinweisen, dann verkaufe ich die Unternehmensanteile.
Für das freiwerdende Kapital suche ich nach neuen, geeigneten Unternehmen.

Mit StoppLoss oder Put-Optionen zur Kapitalsicherung arbeite ich bei Aktien nur, wenn sich sehr deutliche Anzeichen für eine Korrektur zeigen.

Auf Derivate setze ich hauptsächlich aus zwei Gründen:

  • Mit geringeren Kapitaleinsatz einen höheren Gewinn zu erzielen.
  • An Unternehmen zu partizipieren, die für mich zu "teuer" sind.

Das Investieren in Derivaten, insbesondere Zertifikate und Optionsscheine, gestaltet sich schwieriger.
Hier wähle ich zumeist gut laufende Unternehmen wie beispielsweise Allianz oder Visa. Ich beobachte genau den Chart des Unternehmens und dazu das Marktumfeld. Bin ich überzeugt, dass in den nächsten Tagen mit steigendem Kurs zu rechnen ist, gehe ich long und setze konsequent einen Stopp. Ich riskiere hier max. 20-30 Euro als Verlust.

Beispiel Allianz:
Hier kommen zwei Aspekte zusammen. Die Aktie ist "teuer" (damit meine ich nicht die Bewertung, sondern den optischen Preis) und sie steigt in der Regel in einem guten Marktumfeld, insbesondere wenn sie gerade aus einem Rücksetzer kommt.
Kommen alle Voraussetzungen zusammen:

  • Marktumfeld positiv,  
  • Aktie hat gerade einen Rücksetzer hinter sich und
  • die Unternehmenskennzahlen sind positiv,

kaufe ich Optionsscheine.
Die Optionsscheine haben eine Laufzeit von ca. einem Jahr und der Strike liegt etwa 10 % über dem aktuellen Kurs. Finde ich keinen passenden Optionsschein, suche ich nach einem geeigneten Zertifikat mit entsprechender Laufzeit und einem ausreichenden Abstand zur K.O-Schwelle.
Bei Optionsscheinen und Zertifikaten handele ich nie, ohne einen Stopp zu setzen.

Beim Handel mit Optionen nutze ich hauptsächlich die bekannte Stillhalter-Strategie. ich konzentriere mich auf den Verkauf von cash secured Puts.
Dazu suche ich ein passendes Unternehmen, das im Kursbereich von 20 bis 40 Euro liegt (für eine Option benötige ich max. 4000 Euro cash als Sicherheit oder beim secured Call Aktien im Wert von max. 4000 Euro).
Bei Kursen unter 20 Euro lohnen sich die Prämien meistens nicht.
Mit mehr Kapital sind auch höhere Kurse und damit höhere Prämien möglich.

Bei der Suche nach geeigneten Unternehmen achte ich auf solche, die ich auch ins Depot aufnehmen würde.
Den Basiswert beim cash secured Put wähle ich nah am aktuellen Kurs, damit die Prämie möglichst hoch ist. Dazu sollte das Marktumfeld positiv gestimmt sein.
Sollte es doch dazu kommen, dass der Basiswert am Verfallstag erreicht wird, nehme ich die Aktien zum Basiswert ins Depot, falls ich vorher nicht die Position schließe.
Danach kann ich auf die 100 Aktien einen secured Call verkaufen (auch bekannt als Wheel-Strategie).  

Call oder Put zu kaufen ist auch eine Möglichkeit.
Fällt mir ein Unternehmen auf, dass in einer bedenklichen finanziellen Situation steckt, kann ich einen Put kaufen, wenn ich davon ausgehe, dass die Aktie fällt.
Für einen Leerverkauf habe ich noch zu wenig Kapital, so dass dies eine gute Möglichkeit ist auf fallende Kurse zu setzen.
Calls kaufe ich, wenn ich daon ausgehe, dass ein Unternehmen im Kurs steigen wird. Hier besteht auch die Möglichkeit, auf Laufzeiten von über einem Jahr zu setzen.

Aus meiner Sicht sollte man immer auf ein akzeptables Risiko- und Moneymanagement achten.
Dazu kommt eine gute Recherche bei der Auswahl geeigneter Unternehmen.
Nicht auf "Teufel komm raus" kaufen, sondern mit Geduld, wenn alle Aspekte berücksichtigt sind.
Man muss nicht investiert sein, die nächste Chance kommt garantiert.

Um
April 22, 2024

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