Die Entwicklung des Marktes im Blick zu haben ist für einen Anleger, der an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert ist, unerlässlich.
Bei langfristigen Anlageinstrumenten reicht ein kurzer täglicher Blick und vielleicht eine wöchentlich oder monatlich erstellte tiefere Analyse.
Voraussetzung dafür ist, ausreichende Kenntnisse über den Markt, Einflüsse, Indikatoren und Kennzahlen zu haben.
Die wichtigsten Indizes wie S&P 500, Dax, Euro Stoxx 50, Nikkei und Hang Seng sollte man bei Tagesschluss ansehen, dazu den Kurs des Währungspaares EUR/USD, den Öl- und Goldpreis.
Des Weiteren empfehle ich den Euro Bund Future, die Umlauf- und Anleiherendite und die Inflation im Auge zu behalten. Die Entwicklung der Zinsen ist für den Gesamtmarkt außerordentlich wichtig.
Hier sollte man sich auch mit den wichtigsten Grundlagen und Zusammenhängen vertraut machen. Sie sind für das Verständnis des Marktgeschehens unverzichtbar.
Ein Blick auf den VIX (Volatilitätsindex des S&P 500) oder das Pendant auf den Dax (VDax neu) schadet nicht, um ein Gefühl für die Stimmung am Markt zu bekommen.
Dazu gehört auch der Fear-Greed-Index, der die Stimmung am Markt über eine Skala von 0 bis 100 angibt. Werte von 0 bis 40 deuten auf Angst und Werte zwischen 60 und 100 auf Gier hin. Zwischen 40 und 60 ist die Stimmung eher neutral.
Seine Assets sollte man regelmäßig einer Prüfung unterziehen. Insbesondere bei Unternehmen, deren Aktien man hält, sollte man in regelmäßigen Abständen die Kennzahlen überprüfen, ob die Gründe, warum man diese Aktie gekauft hat, noch zu treffen sind und ob das Marktumfeld noch stimmt.
In Vorbereitung auf eine Kaufentscheidung für ein Unternehmen ist es wichtig folgende Kennzahlen zu prüfen:
Umsatz
Macht das Unternehmen ausreichend Umsatz und entwickelt sich dieser positiv?
Gewinn
Erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn und kann es diesen jährlich steigern?
An dieser Stelle muss ein Blick auf das Gewinn-Umsatz-Verhältnis (GUV) geworfen werden.
Die Berechnung des GUV ermöglicht es, festzustellen, ob das Unternehmen rentabel und effizient arbeitet. Das Verhältnis lässt sich auch gut als Vergleichsmaßstab für Konkurrenten benutzen.
Ein Beispiel:
Die Globex AG hat einen Umsatz von 10 Millionen Euro erzielt und einen Gewinn von 2 Millionen Euro erwirtschaftet.
Berechnung:
Gewinn/Umsatz * 100 = 20%, Das Unternehmen hat 20% ihres Umsatzes als Gewinn erwirtschaftet. Das Unternehmen ist effizient. Von einem Euro Umsatz bleiben 20 Cent als Gewinn übrig.
Als nächstes steht die Frage nach der finanziellen Situation des Unternehmens. Wie hoch sind die Schulden und kann das Unternehmen die Zinsen und die Tilgung begleichen?
Dazu prüft man die Liquiditätskennzahlen, das Current Ratio, den Verschuldungsgrad und den Zinsdeckungsgrad.
Auch dazu ein Beispiel:
Folgende Daten liegen ein Jahr später von der Globex AG vor:
Umsatz: 15 Millionen Euro
Gewinn: 3 Millionen Euro
Umlaufvermögen: 8 Millionen Euro
Vorräte: 2 Millionen Euro
Kurzfristige Verbindlichkeiten: 4 Millionen Euro
Gesamtschulden: 10 Millionen Euro
Eigenkapital: 5 Millionen Euro
EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern): 4 Millionen
Zinsaufwand: 0,5 Millionen Euro
Berechnungen:
Current Ratio: Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten = 8 Mio. / 4 Mio. = 2
Mit einem Current Ratio von 2, kann die Globex AG ihre kurzfristigen
Verbindlichkeiten doppelt decken.
Quick Ratio: Umlaufvermögen-Vorräte/kurzfristige Verbindlichkeiten = 8 Mio-2 Mio. / 4 Mio.= 1,5 Mio.
Mit diesem Verhältnis ist die Globex AG in der Lage, ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten ohne den Verkauf der Vorräte zu decken.
Verschuldungsgrad: Gesamtschulden/Eigenkapital = 10 Mio. / 5 Mio. = 2 Die Globex AG hat das doppelte ihres Eigenkapitals als
Gesamtschulden. Oder 50 % Eigenkapital, was einen akzeptabler Wert darstellt. Hier sollte man als Vergleich einen Blick auf die Daten der wichtigsten Konkurrenten werfen.
Zinsdeckungsgrad: EBIT / Zinsaufwand = 4 Mio. / 0,5 Mio. = 8 Die Globex AG kann ihre Zinskosten 8x aus ihrem operativen Gewinn decken, was sehr solide ist.
Der Cashflow des Unternehmens sollte immer positiv sein. Ein negativer Cashflow bedeutet, dass das Unternehmen Geld verbrennt.
Die Kennzahlen des Unternehmens sind aber nur eine Seite der Medaille. Wichtig ist die Betrachtung des Marktumfeldes.
Dazu gehören:
Ein Beispiel:
Die Globex AG hat einen Umsatz von 10 Millionen Euro erzielt und einen Gewinn von 2 Millionen Euro erwirtschaftet.
Berechnung:
Gewinn/Umsatz * 100 = 20%, Das Unternehmen hat 20% ihres Umsatzes als Gewinn erwirtschaftet. Das Unternehmen ist effizient. Von einem Euro Umsatz bleiben 20 Cent als Gewinn übrig.
Als nächstes steht die Frage nach der finanziellen Situation des Unternehmens. Wie hoch sind die Schulden und kann das Unternehmen die Zinsen und die Tilgung begleichen?
Dazu prüft man die Liquiditätskennzahlen, das Current Ratio, den Verschuldungsgrad und den Zinsdeckungsgrad.
Auch dazu ein Beispiel:
Folgende Daten liegen ein Jahr später von der Globex AG vor:
Umsatz: 15 Millionen Euro
Gewinn: 3 Millionen Euro
Umlaufvermögen: 8 Millionen Euro
Vorräte: 2 Millionen Euro
Kurzfristige Verbindlichkeiten: 4 Millionen Euro
Gesamtschulden: 10 Millionen Euro
Eigenkapital: 5 Millionen Euro
EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern): 4 Millionen
Zinsaufwand: 0,5 Millionen Euro
Berechnungen:
Current Ratio: Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten = 8 Mio. / 4 Mio. = 2
Mit einem Current Ratio von 2, kann die Globex AG ihre kurzfristigen
Verbindlichkeiten doppelt decken.
Quick Ratio: Umlaufvermögen-Vorräte/kurzfristige Verbindlichkeiten = 8 Mio-2 Mio. / 4 Mio.= 1,5 Mio.
Mit diesem Verhältnis ist die Globex AG in der Lage, ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten ohne den Verkauf der Vorräte zu decken.
Verschuldungsgrad: Gesamtschulden/Eigenkapital = 10 Mio. / 5 Mio. = 2 Die Globex AG hat das doppelte ihres Eigenkapitals als
Gesamtschulden. Oder 50 % Eigenkapital, was einen akzeptabler Wert darstellt. Hier sollte man als Vergleich einen Blick auf die Daten der wichtigsten Konkurrenten werfen.
Zinsdeckungsgrad: EBIT / Zinsaufwand = 4 Mio. / 0,5 Mio. = 8 Die Globex AG kann ihre Zinskosten 8x aus ihrem operativen Gewinn decken, was sehr solide ist.
Der Cashflow des Unternehmens sollte immer positiv sein. Ein negativer Cashflow bedeutet, dass das Unternehmen Geld verbrennt.
Die Kennzahlen des Unternehmens sind aber nur eine Seite der Medaille. Wichtig ist die Betrachtung des Marktumfeldes.
Dazu gehören:
Wie reagiert das Unternehmen, wenn durch eine anziehende Inflation die Zinsen steigen?
Insbesondere Banken und Versicherungen können von steigenden Zinsen profitieren. Aber auch Rohstoffproduzenten, die über größere Bargeldreserven verfügen, können profitieren.
Unternehmen, die eher unter steigenden Zinsen leiden, sind Versorger, Nahrungsmittelproduzenten, die Konsumgüterbranche und Technologieunternehmen.
Insgesamt wird erkennbar, dass die Entscheidung, Aktien eines bestimmten Unternehmens zu kaufen, insbesondere wenn es dem langfristigen Vermögensaufbau dienen soll, wohl überlegt werden sollte.
Wichtig ist der Kapitalerhalt. Das investierte Kapital soll schließlich über die Jahre immer mehr werden.
Überraschende Ereignisse (Schwarzer Schwan) können schwerwiegende Auswirkungen haben.
Daher ist es wichtig sein Depot möglichst vor solchen Überraschungen zu schützen.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, sein Depot abzusichern.
Beispiel:
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, Aktien der Globex AG (fiktives Unternehmen) zu kaufen.
Der Kurs liegt aktuell bei 34,55 Euro. Ich entschließe mich für den Kauf von 100 Aktien und bezahle bei meinem Broker 3455,00 Euro plus 3,90 Euro Transaktionskosten (Trade Republic).
Die Globex AG ist ein amerikanisches Finanzinstitut, also eine Bank, die weltweit agiert.
Marktsituation (vergleichbar mit Januar 2025):
Die Inflation in den USA liegt bei 2,6 % und könnte weiter steigen. Mit Zinssenkungen ist nicht mehr zu rechnen, eher mit Zinsanhebungen.
Erfahrungsgemäß profitieren Banken und Versicherungen von einer solchen Entwicklung.
Dieses Szenario trifft auch auf Europa zu.
Ich verfüge nunmehr über 100 Aktien der Firma Globex AG in meinem Depot.
Absicherung:
Ich setze einen Stopp Kurs bei 33,00 Euro. Sollte ich ausgestoppt werden, ergebe das einen Verlust von 162,89 Euro. Also 4,70 % des investierten Kapitals. Das scheint akzeptabel.
Zusätzliche Einnahme (Auch eine Art der Absicherung zum Werterhalt):
Ich kann aber über meine im Depot liegenden Aktien weitere Einnahmen generieren.
Dazu schaue ich mir die Optionsprämien für Stillhalter an.
Die Optionsprämie liegt derzeit bei 55,00 Euro. Die ich auf meinem Konto gutgeschrieben bekomme.
Wiederhole ich das regelmäßig, bekomme ich im Durchschnitt monatlich um die 50,00 Euro an Prämien. Das ist ein geschätzter Wert. Die Optionsprämie ist abhängig von der Volatilität des Basiswertes. Eine hohe Volatilität kann eine höhere Optionsprämie nach sich ziehen, aber das gilt auch andersherum.
Sollte der Kurs auf 35,50 Euro steigen und meine Option ausgeübt werden, erhalte ich für 100 Aktien den Verkaufspreis von 3546,10 Euro und die Optionsprämie. Das sind 137,20 Euro Gewinn (3,97%).
Dazu kommen dann noch die monatlich gutgeschriebenen 50,00 Euro. Je nachdem, wie viele Monate ich Optionsprämien kassiert habe.
Den Basiswert der verkauften Option kann ich mit steigendem Kurs auch jeden Monat höher setzen, um mir die Zahlung der Optionsprämie so lange wie möglich zu erhalten.
Meine erste Absicherung ist der gesetzte Stopp-Kurs. Der Verkauf der Option ist ein Zubrot, aber eben auch eine Art der Absicherung für den Kapitalerhalt.
Eine weitere Absicherung für meine 100 Globex Aktien kann der Kauf einer Put-Option darstellen.
Da eine Option in der Regel 100 Aktien umfasst, reicht der Kauf einer Put-Option. Die Laufzeit für die Option wähle ich hier länger, bei sechs Monaten. Diesmal muss ich die Optionsprämie bezahlen, die in unserem Beispiel bei ca. 100,00 Euro liegen würde. Das ist für unser Beispiel doch recht viel, auch wenn man die Optionsprämie als eine Art Versicherung gegen fallende Kurse ansehen kann.
In unserem Beispiel bleibe ich bei meinem Stopp-Kurs und den zusätzlichen Prämien.
Soweit zum Beispiel.
Im Auge sollte man den Wirtschaftskalender behalten. Hierzu empfehle ich die Internetseite w
ww.investing.com.
Wichtige Veröffentlichungen der Unternehmens- und Wirtschaftsdaten werden hier dargestellt. Mit der Prognose und dem letzten Stand, um einen Vergleich zu haben zur erwarteten Marktsituation. Daraus wiederum lassen sich eventuelle Marktreaktionen prognostizieren.
Im Kalender sind wichtige Daten mit drei Sternen versehen. Klicke ich die entsprechende Zeile an, erhalte ich neben den Daten auch eine kurze Erklärung zur Bedeutung.
Konzentrieren sollte ich mich auf Daten aus der Eurozone, den USA und Deutschland. Insbesondere auf die Regionen, aus denen die Unternehmen kommen, deren Aktien ich gekauft habe.