Handel mit CFDs

Bei vielen Online-Brokern ist es möglich mittels CFDs im Forex-Handel oder mit Aktien, Indizes, Rohstoffen und Kryptowährungen zu spekulieren.

Was sind CFDs und kann ich als Kleinanleger damit arbeiten und Gewinne erzielen?

Bei den CFDs handelt es sich um Finanzderivate, bei denen der Trader auf fallende oder steigende Kurse des zugrundeliegenden Basiswertes (Indizes, Aktien, Rohstoffe) setzen kann.
Er erwirbt keine Anteile wie bei einer Aktie, sondern spekuliert auf die Differenz zwischen Einstiegs- und Ausstiegskurs.
Der CFD-Trader ist praktisch Inhaber einer Forderung gegenüber  dem CFD-Broker.

Von der Konstruktion her ist es ein Equity Swap. Nicht einfach zu erklären. Hierbei werden Zahlungsströme ausgetauscht. Ein Teil des Swap hängt vom variablen Zinssatz, Euribor oder Libor ab und der andere Teil von der Kursentwicklung einer Aktie.
Diese Finanzderivate gibt es bereits seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, vorerst für professionelle Händler, später dann auch für private Händler.

Der CFD-Handel findet überwiegend außerbörslich im sogenannten OTC-Handel (Over the Counter) statt.

Typische CFD-Broker sind Etoro, Libertex, XTB, Plus500, RoboMarkets oder Lynx.

Der Trader wickelt die Geschäfte also direkt mit dem CFD-Broker ab.
Nicht zu vergessen, dass der CFD-Händler auf Dividendenzahlungen achten muss. Der CFD-Trader, der auf steigenden Kurs gesetzt hat, bekommt am Tag der Dividendenzahlung 85 % der ausgezahlten Dividende gutgeschrieben. Hat er aber auf fallende Kurse gesetzt, muss er die volle Dividende zahlen.

Wie bei anderen Derivaten ist der Kapitalbedarf des Traders im Vergleich zum Aktienhändler deutlich geringer. Alle Preisbestimmende Aspekte schlagen aber voll auf den CFD-Kurs durch.
Der CFD-Trader muss also nur einen Bruchteil des eingesetzten Kapitals aufbringen. Er hinterlegt lediglich eine Sicherheitsleistung (Margin).
Die entscheidende Rolle beim CFD-Handel spielt der Hebel. CFD-Trader hebeln ihren Einsatz um das Vielfache.

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat 2018 durchgesetzt, dass für Privatanleger ein Hebel von maximal 1:30 zulässig ist. Jede Anlageklasse hat ihren festgelegten maximalen Hebel. Aktien beispielsweise können mit einem Hebel von 1:5 gehandelt werden.
Des Weiteren werden Positionen, die mit mehr als 50 % im Minus liegen, vom Broker geschlossen, um den privaten Trader zu schützen.

Vor dem CFD-Handel sucht man sich den passenden CFD-Broker aus. bei der Auswahl achtet man auf die Gebührenstruktur, verwendete Handelssoftware (Realtimekurse) und welche Basiswerte der CFD-Broker anbietet.
Nicht unwesentlich sind Gebühren, die beim Halten von Positionen über Nacht oder übers Wochenende anfallen.
Welche Ordermöglichkeiten hat der Trader zur Verfügung (Trailing-Stopps, Stopp-Loss-Order, Limit-Order oder Take-Profit-Order).

Du möchtest auf einen Kursanstieg der Globotec-Aktie spekulieren und setzt 100 Euro.
Für den Einsatz der 100 Euro reicht die Zahlung von 10 Euro, den Rest leiht dir der Broker, also 90 Euro, gegen Gebühr und Zinsen.
Der Hebel beträgt 1:5. Der Broker wettet gegen dich, leiht dir aber trotzdem das Geld.

Bei einem Kursanstieg von 10 %, zahlt dir der Broker die Differenz zwischen dem Gewinn für den Einsatz der 100 Euro und den Gebühren und Zinsen für das geliehene Geld aus.

In dem Fall betragen die 10 % nicht 1 Euro (von 10 Euro), sondern 10 Euro (von 100 Euro).
Bei einem sinkenden Kurs verlierst du natürlich in gleicher gehebelter Höhe.

CFD-Broker verlangen in der Regel zwischen 1 und 10 % der Kapitalsumme als Sicherheitsleistung (Margin). Im obigen Beispiel betrug die Sicherheitsleistung 10%. Ist diese durch einen Verlust aufgebraucht, verlangt der Broker einen Nachschuss (Margin Call). Wird dieser nicht bezahlt, schließt er die Position.

Beim Einsatz von CFD kannst du auf viele Basiswerte spekulieren (besser wetten). Auf Aktien, Rohstoffe, Indizes oder Zinsen. Dafür benötigt man nur relativ wenig Kapital, da der Einsatz von hohen Hebel möglich ist.

Mit wenig Kapital ist ein hoher Gewinn möglich, aber auch ein hoher Verlust. Jeder Hebel wirkt natürlich in beide Richtungen.
Liegst du mit deiner Spekulation falsch, kannst du einen hohen Verlust erleiden.
Die Spekulation mit CFD sollte immer kurzfristigen Charakter haben.

Der CFD-Handel eignet sich nur für erfahrene Trader, die bereit sind ein hohes Risiko einzugehen. Dafür muss er mit dem erforderlichen Money- und Risikomanagement ausgestattet sein.

Für Anleger, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen, ist der CFD-Handel eher nicht geeignet.

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